Zwischen Himmel und Hölle lauert der Narzisst.

Partnerschaft und Narzissmus passen eigentlich nicht zusammen, denn ein Narzisst (ob Mann oder Frau – das gilt für den gesamten Text) lässt wesentliche Eigenschaften, die für eine glückliche Beziehung unverzichtbar sind, vermissen. Wer sich nichts ahnend auf ihn eingelassen hat, wird diesen Fehler in der Regel bitter bereuen müssen.

Wer lässt sich nicht gerne charmant verführen? Es ist nicht leicht, einem Narzissten zu widerstehen. Das sind oft erfolgreiche, eloquente Personen mit einer attraktiven Ausstrahlung, mit der sie jeden in ihren Bann ziehen können. Leider werden die negativen Eigenschaften eines krankhaften Narzissten - Selbstbezogenheit, Egoismus und Respektlosigkeit - erst nach längerer Zeit sichtbar, denn ein Narzisst versteht es, sich stets von seiner besten Seite zu präsentieren.

Psychologisch betrachtet geht es den Narzissten in einer Partnerschaft nicht darum, auf Augenhöhe zu agieren, sich gegenseitig zu respektieren und in liebevoller Weise für einander da zu sein. Er will vielmehr einen Partner an seiner Seite haben, der ihn für seine Grossartigkeit bewundert und ihm nach Möglichkeit die lästigen Alltagssorgen abnimmt. Gleichberechtigte Partnerschaft geht anders.

Narzissten sind notorische Fremdgeher. Sie können diesem Drang nicht widerstehen und versuchen das auch gar nicht, weil sie mangels Empathie kein Fehlverhalten erkennen können. Jede Beziehung wird im Laufe der Zeit für einen Narzissten eintönig und fade, der Partner immer langweiliger. Das muss aber nicht heissen, dass ihn der Narzisst nicht mehr haben will. Er braucht nur einfach wieder den Nervenkitzel und das Abenteuer. Denn der Narzisst versteht sich eher auf das Erobern als das Pflegen einer Beziehung. Sein fester Partner kann irgendwann keine Leidenschaft mehr in ihm auslösen. Ein Narzisst muss immer wieder auf die Jagd gehen, um durch das Fremdgehen die notwendige Selbstbestätigung zu erhalten. Er will aus dem Beziehungsalltag ausbrechen, sucht dabei aber keinen neuen Lebenspartner, sondern eine Gespielin, der er die grosse Liebe vorgaukelt. Er hat auch nicht die Absicht, den Partner zu verlassen, schildert aber die Ehe als eine kaum mehr zu ertragende Krise. So lässt sich die Affäre eine ganze Weile vertrösten.

Seinem Charakter entsprechend übernimmt der Narzisst ungern Verantwortung für die zerbrechende Beziehung, treibt ein grandioses Schauspiel, lügt bis zum «geht nicht mehr» und schiebt die Schuld für das Scheitern auf den Ehepartner. Gerne äussert er dabei, dass keine Liebe im Spiel war – Reue zeigt er nicht. Vielmehr wird er weiter fremdgehen, da er ja nichts Falsches daran erkennt. Manchmal kann aber auch das Auffliegen der Liebesaffäre der Auslöser für eine endgültige Trennung sein, weil es ihm lange Erklärungen erspart, wenn er vom enttäuschten Partner spontan vor die Tür gesetzt wird.

Eine Trennung verläuft in der Regel dramatisch, der Narzisst verhält sich in dieser Situation nicht mehr wie ein Kavalier. Dann sucht er ein schnelles, möglichst schmerzloses Ende. Wird er vom Partner verlassen, empfindet er dies als Niederlage und sieht sich als Opfer. Das wird bei ihm eine kaum zu bändigende Wut und oft einen Rachefeldzug auslösen. Hier sollte man sich gut und rechtzeitig vorbereiten, um etwa Vorwürfe in einem Scheidungsprozess oder Sorgerechtsstreit gut belegen zu können. Denn die «Stärken» des Narzissten wirken auch gegenüber Richtern - das Opfer steht schnell als Schuldiger da.

trennpunkt hilft Ihnen, sich auf eine Trennung bestmöglich vorzubereiten und legt mit Ihnen die Basis für eine sachliche und faire Auseinandersetzung.

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