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Ehevertrag: Ein Instrument der Gleichberechtigung

Eigentlich sollten Brautpaare die Zeit nach der Hochzeit genauso akribisch planen wie das Fest selbst. Eheverträge gelten oft als unromantisch, tatsächlich sind sie ein sehr moderner Beitrag zur Gleichberechtigung – erst recht in Krisenzeiten.

Kaum jemand denkt im Moment des höchsten Glücks an die Möglichkeit des Scheiterns, und das ist auch gut so. Und doch ist ein Ehevertrag ein Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit der Partnerin oder dem Partner. Denn dabei geht es nicht ums Scheitern, sondern um die Gestaltung der gemeinsamen Zeit. Es geht um die Aufrechterhaltung der Arbeitsmarktfähigkeit. Es geht um Schulden, Versicherungen, um die Vorsorge – um die Definition eines gemeinsamen Lebensplans und des „Projekts Ehe“. Was aus der Sicht erfahrener Trennungs- und Scheidungsberater wie trennpunkt entscheidend ist: Ein gut gemachter Ehevertrag zwingt dazu, über die Aufgabenteilung in der Ehe nachzudenken, denn die Ehe hat Konsequenzen weit über die gemeinsame Zeit hinaus.

In der Schweiz ist die klassische Rollenverteilung immer noch zementiert, ja verkrustet. Viel zu selten besprechen und entscheiden sich die Partner bewusst für beiderseitige berufliche Unabhängigkeit. Ist es noch zeitgemäss, dass einer von beiden den Job zurückfährt und sich der Kinderbetreuung widmet? Was passiert, wenn die Ehe scheitert? Was, wenn einer etwa aufgrund der Corona-Nachwirkungen arbeitslos wird? Gleichberechtigung sollte auch bei der beruflichen Unabhängigkeit gelten. Das gelingt zum Beispiel dann, wenn beide Partner gleichgewichtig in ihre Aus- und Weiterbildung investieren und sich entsprechend engagieren. Das kann und sollte in einem Ehevertrag geregelt werden, z.B. durch das Ziel, durch Fort- und Weiterbildung ein bestimmtes monatliches Einkommen zu erwirtschaften.

Ein Ehevertrag ist auch ein geeignetes Mittel, um einen der häufigsten Streitpunkte in einer Beziehung vorab zu regeln: Das Ausgabeverhalten. Der Umgang mit Geld kann zum Dauerstreitthema werden: Was für den einen Sparsamkeit ist, wirkt auf den anderen wie Geiz, und was manche als Konsumsucht wahrnehmen, bedeutet aus einer anderen Perspektive Genuss und Lebensfreude. Das birgt enormes Konfliktpotenzial. Deshalb raten Fachleute als vorbeugende Massnahme zu einer praxisnahen Budgetberatung. Konkret kann der Ehevertrag zum Beispiel ein Monatsbudget mit entsprechender Beitragsaufteilung fixieren.

Verträge geben Sicherheit und vermeiden Missverständnisse. Vergleichen wir einen Ehevertrag mit einem Arbeitsvertrag - der regelt die Rechte und Pflichten von Arbeitnehmer und -geber und stellt auch klar, wie eine immer mögliche Trennung ablaufen soll. Der Vorteil: Keine langen Auseinandersetzungen und Transparenz über bestehende Ansprüche. Das ist auch in der Ehe sinnvoll. Ist die Ehe erst am Ende, ist es dafür meist zu spät, dann wird gestritten. Und unsere Gesetze lassen bezüglich einer "Ausstiegsklausel" reichlich Streitraum. Deshalb sollte doch diese Klausel schon bei „Vertragsabschluss“ und nicht erst bei "Kündigung" geregelt werden. Ein Ehevertrag ist auch ein Mittel, um die wirtschaftlichen Konsequenzen von Ehe und Scheidung transparent zu machen. Diese Transparenz ist Teil verantwortungsvollen Handelns.

Es ist falsch, einen Ehevertrag als Zeichen des Zweifels anzusehen. Niemand rechnet beim Abschluss einer Lebensversicherung mit dem frühen Tod, aber viele Menschen sichern sich und vor allem ihre Angehörigen gegen das vorhandene Risiko ab. Damit steigt ja nicht die Eintrittswahrscheinlichkeit. Professionelle Eheverträge stehen nicht im Widerspruch zum Eheversprechen, sondern stellen die Partnerschaft auf eine sichere Grundlage und bewahren vor unnötigen Überraschungen.

trennpunkt berät Sie kompetent und zuverlässig bei der Erstellung eines für beide Partner fairen und tragfähigen Ehevertrages.

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