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Alle Jahre wieder – Sind «Fröhliche Weihnachten» kurz nach einer Trennung möglich?

Alle Jahre wieder «O du fröhliche, o du seelige»…

Sind «Fröhliche Weihnachten» auch kurz nach einer Trennung möglich? Welche Klippen es zu umschiffen gilt, damit die ersten Feiertage im neuen «Setting» für Sie ein Fest werden.

Jetzt ist auch der goldene Oktober vorbei, es wird kalt und dunkel. Auf uns warten die für viele Familien wichtigsten Feiertage des Jahres. Doch was Kindern Glanz in die Augen zaubert, führt bei frisch getrennten Paaren oft zu Beklemmungen und Angst. In der besinnlichen Adventszeit ist es für Verlassene besonders schwer, mit dem Schmerz fertig zu werden: Plötzlich sieht man überall händchenhaltende Verliebte, glückliche Paare und Familien und fühlt das eigene Elend noch stärker.

Weihnachten zu feiern nach einer Trennung ist eine große Herausforderung für alle, und sicherlich am meisten für Kinder. Wo, wann und mit wem verbringen sie die Feiertage? Was denkt der andere, wenn sie sich für eine Seite entscheiden? Wie wird Heiligabend für den Elternteil, der möglicherweise erstmals seit vielen Jahren ohne die Kinder und ohne liebgewonnene Rituale feiert?

Wenn Sie ein paar Klippen umschiffen, werden auch die ersten Weihnachtstage im neuen «Setting» ein Fest – vielleicht nicht der Liebe, aber doch der Freude.

  • Lösen Sie sich von alten Ritualen. Essen Sie andere Dinge, gehen Sie nicht oder eben doch in die Kirche, verändern Sie die Abläufe. Das bringt neue Herausforderungen, die nicht zuletzt auch ablenken.
  • Planen Sie die Veränderung ganz bewusst, und holen Sie Dinge hervor, auf die Sie in der Beziehung um des lieben Friedens willen verzichtet haben. Das kann das Lametta am Tannenbaum sein, das Ihr Partner nicht mochte. Das können auch Ihre Verwandten sein, mit denen er sich nicht vertrug. Gestalten Sie Ihr Weihnachtsfest so, wie Sie es schon immer mal wollten. Das ist auch ein weiterer Schritt in die Eigenständigkeit.
  • Genießen Sie es, dass Sie nur noch sich selbst und denen verpflichtet sind, die Sie wirklich dabeihaben wollen. Es gibt keine stillschweigenden Verpflichtungen gegenüber der Verwandtschaft mehr. Sie können sich fallen lassen.
  • Machen Sie einen Ortswechsel: Eine neue Umgebung – Sonne statt Schnee, Meer statt Berge, im Restaurant statt zu Hause – bringt Abwechslung und vermeidet sentimentale Erinnerungen. Ohne den langjährigen Partner sind die gleichen Dinge nicht dieselben, aber sie können wehtun.
  • Vielleicht etwas anders sieht das mit Kindern aus: Gerade sie denken zurück an alte Gewohnheiten, Rituale und schöne Momente. Gehen Sie behutsam damit um, ersetzen Sie sukzessive die alten durch neue Rituale, an die sich die Kinder später genauso gern erinnern werden.
  • Seien Sie offen und ehrlich zu Ihren Kindern. Für Trennungskinder ist es am besten, wenn sie sich frühzeitig darauf einstellen können, was sie an den Feiertagen erwartet. Weihnachten ist ohnehin schon kurz nach Herbstbeginn in den Kinderköpfen, darum können und sollten Sie auch schon möglichst früh die Planung für Weihnachten mit ihrem Expartner besprechen. Kinder mögen es, wenn Sie im Voraus wissen, was sie erwartet. So haben alle genügende Zeit, sich auf die neue Situation so gut wie möglich einzustellen.
  • Beziehen Sie Ihre Kinder ein. Vermitteln Sie ihnen, dass ihre Wünsche und Vorstellungen zum Ablauf der Feiertage relevant sind. Die schwierigste Entscheidung ist sicherlich aus Kindersicht, sich für eine „Seite“ zu entscheiden. Da dürfen nicht auch noch Erwartung und Druck von den Eltern dazukommen.
  • Wenn die Eltern sich auch unter Einbezug der Kinder nicht einigen können, gilt in der Regel, dass das Kind Heiligabend und am ersten Weihnachtstag bei dem Elternteil verbringt, bei dem es regelmässig wohnt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sind die Kinder dann beim anderen Elternteil. Diese Regelung kann, v.a. bei längeren Entfernungen, sehr belastend sein. Überlegen Sie, ob Sie sich nicht lieber jährlich abwechseln und den Kindern Ruhe gönnen.
  • Wenn die Kinder dann bei Ihnen sind: Denken Sie nicht zu viel an sie, Kinder sind weit weniger anspruchsvoll, als viele Eltern glauben. Sie brauchen keine perfekte Organisation, um sich wohlzufühlen. Sie sind meist viel zufriedener, wenn die Feiertage friedlich verlaufen und es genügend Zeit und Raum zum Spielen und Faulenzen, für planlose und ungeplante Aktionen gibt.
  • Wenn es geht, vermeiden Sie Begegnungen mit dem Ex-Partner. Hier steckt noch alles voller Emotionen, die Nerven sind gespannt und die neue Situation ist noch so jung, dass heftige Streitereien drohen. Das können Sie vermeiden, in dem Sie sich einfach nicht über den Weg laufen.
  • Kein «Weihnachtsfrieden»! Versuchen Sie nicht, eine part-time-Familienzusammenführung zu arrangieren, um den Kindern vermeintlich glückliche Weihnachten zu ermöglichen. Das wird nicht klappen, und es ist nicht ehrlich. Eltern sollten klar und einfühlsam Ihren Kindern kommunizieren, dass die Trennung auch für die Weihnachtsfeiertage gilt. Kinder müssen lernen zu akzeptieren, dass sich die Eltern endgültig getrennt haben, und dass nun Weihnachten anders gefeiert wird als vorher.
  • Treffen Sie Absprachen, und halten Sie sich daran. Das gilt für Ihren Ex-Partner, aber auch für Verwandte, Eltern, Schwiegereltern. Absprachen über den Ablauf des Festes erleichtern für alle Beteiligten den sowieso schon schwierigen Umgang mit der Situation, bedeuten eine erhebliche Stressminderung und zeigen, dass beide Elternteile noch miteinander kommunizieren können.
  • Wenn Ihre Kinder beim Ex-Partner sind, lassen Sie los. Sie haben sowieso keinen Einfluss mehr darauf, wie dort gefeiert wird, ob der Kindesgottesdienst besucht wird oder wann die Kinder ins Bett gehen müssen. Im nächsten Jahr sind Sie am Zuge.
  • Versuchen Sie, sich mit Ihrem Ex-Partner hinsichtlich der Geschenke abzustimmen. Hier darf kein Konkurrenzkampf entstehen, Liebe lässt sich eh nicht kaufen.
  • Lassen Sie es krachen, genießen Sie, feiern Sie richtig! Sie haben das Recht, an den Feiertagen Glück zu verspüren, ausgelassen zu sein und sich zu freuen. Mit oder ohne Kindern, mit Freunden, Verwandten oder Bekannten. Wenn Sie dieses Jahr alleine sind, dann planen Sie für sich etwas Schönes, was Ihnen Spaß macht und worauf Sie sich freuen.

trennpunkt berät Sie bei der Ausarbeitung fairer Scheidungskonventionen und blickt dabei über den Tellerrand hinaus in alle Bereiche des Alltags. Dazu gehört auch eine gerechte Festlegung der Feiertagsregeln.

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